Kann eine Psychotherapie auch Nebenwirkungen haben?
Normalerweise kommt ein Klient mit einem gewissen Ziel in eine psychotherapeutische Praxis. Während dieses Ziel in der Psychotherapie bearbeitet wird, kann es zu weiteren Effekten kommen. Diese können teilweise erwünscht sein. Ein Beispiel:
Mehr Selbstbewusstsein kann dazu führen, dass man sich im Job verbessert, mehr Gehalt bekommt. Mehr Selbstbewusstsein kann aber auch bedeuten, dass man sich von dem Partner, mit dem man eigentlich schon seit Jahren nicht glücklich ist, trennt. Dies führt natürlich von der Umwelt nicht gerne gesehen und wird gerne als "Nebenwirkung" abgetan.
In einer Psychotherapie können auch tiefer liegende Schichten aus dem Unterbewusstsein nach oben gelangen. So können zum Beispiel Erinnerungen an eine Traumatisierung herauskommen, die vorher komplett vergessen waren! Diese werden dann in der Psychotherapie natürlich weiter bearbeitet. Aus der Sicht des Klienten ist dies natürlich erst einmal eine Nebenwirkung, da dies nicht das primär gewünschte Ziel war.